Start in die Saison
Zum ersten Mal wurde im Rahmen der Eröffnungsfeier Bruce Naumanns Truncated Pyramid Room zur Konzertlocation. Die Gruppe Nik Bärtsch’s MOBILE bespielte die Pyramide von innen heraus. Die zarten Klänge von Klavier, Saxofon und Schlagzeug entfalteten in Naumanns Werk eine besondere Wirkung. Viele Zuhörer*innen hatten sich bereits vor dem Beginn der Performance bei der Pyramide eingefunden, andere kamen – angezogen von der Musik – spontan hinzu. Abwechselnd konnten die Gäste im Inneren des Kunstwerks direkt neben den Musikern Platz nehmen, um so die einzigartige Akustik auf sich wirken zu lassen.
Einblicke in die Geschichte
Auf dem Weg vom Eingang des Burghofs bis in Foyer wurde anhand ausgewählter Werke des Fotografen Juri Junkov sowie anhand von Texten die Geschichte des Hauses nachgezeichnet – von der politischen Entscheidungsfindung, über die Bauphase bis hin zum Richtfest. Die Reise durch die Zeit mündete in der Gegenwart, direkt am Ausstellungsprojekt „Kunst tickt anders“, welches der Verein Bildende Kunst Lörrach (VBK) in Kooperation mit dem Burghof Lörrach realisiert hat. Gut 40 regionale Künstlerinnen und Künstler haben sich im Rahmen des Ausstellungsprojekts, das an diesem Abend eröffnet wurde, mit dem Fortschreiten der Zeit auseinandergesetzt. Das Ergebnis: Eine Vielzahl unterschiedlich gestalteter Uhren, die noch bis zum 5. November im Burghof-Foyer zu sehen sind.
Die Vorsitzende des VBK, Marga Golz, dankte den Mitgliedern des Vereins, dem Landkreis Lörrach, der Stadt Lörrach sowie den Sponsoren für die Unterstützung und Förderung. Zudem betonte sie die gute Zusammenarbeit mit dem Burghof-Team bei der Umsetzung der Schau und lobte das Zustandekommen der Kooperation. „Ich wünsche der Ausstellung viele Besucher“, sagte Marga Golz, verbunden mit einem besonderen Dank an die zahlreichen beteiligten Künstler*innen.
Oberbürgermeister Jörg Lutz betonte in seiner Ansprache zur Saisoneröffnung, dass dem Burghof Lörrach eine tragende Rolle innerhalb der Kulturlandschaft Lörrachs zukomme. „Denn der Burghof ist und bleibt das Flaggschiff.“ Großen Anteil daran, dass dieses Flaggschiff nach 25 Jahren auf Kurs sei, habe der künstlerische Leiter des Burghofs, Timo Sadovnik. Es sei einerseits viel Bewegung in der Ausrichtung des Mehrspartenhauses zu spüren, andererseits sei der Burghof in der Stadtgesellschaft fest verankert. Lörrach könne auf den Burghof stolz sein, betonte der Oberbürgermeister.
Burghof als Ausdruck visionärer Kulturpolitik
Das „Ja“ zum Burghof vor 25 Jahren sei ein Bekenntnis der Stadt Lörrach gewesen, sich nicht nur mit sich selbst, sondern sich mit ihrem Umfeld auseinanderzusetzen, legte anschließend Timo Sadovnik dar. Eine Kultureinrichtung wie der Burghof nehme wie ein Schwamm sämtliche Prozesse und Entwicklungen in ihrem Umfeld auf, verarbeite diese und wirke durch die Kunst auf die Umgebung zurück. Die Entscheidung für den Burghof vor 25 Jahren habe sich als visionäre Kulturpolitik erwiesen. Spätestens seit dem Corona-Lockdown stelle niemand mehr die Bedeutung von Kultureinrichtungen infrage, die diesen gerade hinsichtlich der Stärkung demokratischer Werte zukomme. Denn der Austausch, die Offenheit und der Umgang mit unterschiedlichen Perspektiven mache Kunst aus. „Ich freue mich, genau das hier in Lörrach umsetzen zu können“, sagte Timo Sadovnik, der den Förderern und Sponsoren des Burghofs sowie dem gesamten Team seinen Dank aussprach.
Soul zum Start in die Saison
Für eine grandiosen musikalischen Auftakt der Saison 2023/24 sorgte im Anschluss die britische Soul-Sängerin Izo FitzRoy. Die Melodien, der Groove und die tiefgründigen Texte rissen das Publikum mit. Die Band überzeugte ebenso wie die Frontfrau durch ihre Musikalität und ihre charmante Art. So ließen sich die Zuhörer*innen mit Freude in die Show einbeziehen und wurden unter Anleitung der Band schließlich gar zum dreistimmig singenden „Lörrach Gospel Choir“.