
Das vielfältige Programm der ‚,Internationalen Wochen gegen Rassismus“ vom 15. bis 28. März in Lörrach findet dieses Jahr coronabedingt hauptsächlich digital statt und bietet spannende Veranstaltungen für alle Altersklassen. Workshops, Lesungen, Videos und viele weitere Beiträge bieten vielseitige Möglichkeiten, sich über Rassismus in unserer Gesellschaft zu informieren und weiterzubilden. Ein offener Austausch und Gespräche mit unterschiedlichen Menschen sind eine wichtige Grundlage, um Vorurteile abzubauen und ein respektvolles Miteinander zu fördern.
Der Burghof Lörrach beteiligt sich an diesem wichtigen Kulturprojekt mit einem Videogespräch mit dem Kabarett Distel mit dem Titel „Stachel im Fleisch bequemer Normalität".
Das Video ist ab Montag, 15. März, 18 Uhr, hier online abrufbar.
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Der 21. März als Internationaler Tag gegen Rassismus
In Erinnerung an das Massaker an der schwarzen Bevölkerung im südafrikanischen Sharpeville am 21. März 1960 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Oktober 1966 den Beschluss gefasst, den 21. März zum Internationalen Tag zur Überwindung von Rassismus zu erklären.
Die Wochen gegen Rassismus in Deutschland
Die gewaltsamen, völkisch-rassistisch motivierten Übergriffe im September 1991 in Hoyerswerda und später in Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen haben viele Menschen bundesweit schockiert. Diese Gewalttaten waren ein Auslöser dafür, dass 1994 der Interkulturelle Rat in Deutschland gegründet wurde. Der Rat hatte das Ziel, sich um »Beiträge zur Überwindung von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und Gewalt« zu bemühen. Aus dem einen UN-Tag gegen Rassismus wurde im Jahr 2002 die »Woche gegen Rassismus« – seit 2008 sind es zwei Wochen.
Mit Unterstützung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und von PRO ASYL wurde am 6. Mai 2014 die rechtsfähige Stiftung gegen Rassismus gegründet. Sie übernahm ab 2016 alle Aufgaben vom Interkulturellen Rat, koordiniert in Deutschland die Internationalen Wochen gegen Rassismus und fördert Modellprojekte zur Überwindung von Antisemitismus, Antiziganismus, antimuslimischem Rassismus oder Rassismus gegenüber Schwarzen Menschen und Flüchtlingen. Die Förderung von Kontakten zwischen Menschen mit und ohne Rassismus-Erfahrungen soll zum Abbau von ablehnenden Einstellungen und rassistischem Denken beitragen.
Über 200.000 Teilnehmende
Im März 2019 wurden der Stiftung gegen Rassismus über 1.850 Veranstaltungen für den Veranstaltungskalender gemeldet. Dazu kamen weit über 1.700 religiöse Feiern und Begegnungen, insbesondere in Moscheen, die sich der Überwindung von Rassismus gewidmet haben. In Lörrach fanden 2019 insgesamt 28 Veranstaltungen im Rahmen der Wochen gegen Rassismus statt. 2020 mussten die Wochen gegen Rassismus in Lörrach coronabedingt kurzfristig abgesagt werden.