Gaucho-Power im Burghof

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18.03.2011

Gaucho-Power im Burghof

Gaucho-Power im Burghof

Am kommenden Dienstag, 22. März im Burghof: Der brasilianische Akkordeonvirtuose Renato Borghetti. „Borghettinho“, wie ihn seine Fans in Brasilien liebevoll nennen, füllt in seiner Heimat Fußball-Stadien. Seine Musik hat die Magie der sirrenden Flügelschläge des Kolibris und setzt im Publikum unmittelbar Glückshormone frei. Sein Quartett aus Akkordeon, Piano, Flöte und Gitarre  macht mit der traditionellen Musik Südbrasiliens das Gleiche wie einst Piazzolla mit dem Tango: es veredelt sie auf atemberaubende Weise mit Zutaten verschiedenster Musikgenres.

Borghetti nimmt Platten seit Anfang der 80er Jahre auf. Er stand mit Stéphane Grapelli ebenso auf der Bühne wie mit Ron Carter oder Hermeto Pascoal, und die erste seiner mittlerweile 20 CDs war auch die erste Instrumentalplatte Brasiliens, die je Gold gewann. Seine frontale, von Souveränität und Spielwitz geprägte Darbietung erinnert etwas an das Feeling des Cajun und Zydeco Louisianas - und wie dort verbindet sich auch hier Europäisches mit Afrikanischem, konkret: spanisch-italienische Melodik mit afroamerikanischer Rhythmik. Trotz aller Experimente bleibt Borghetti durch und durch Gaucho, wie er durch sein Bühnenstyling stolz betont, mit langem Haar, Schlapphut und weiten Hosen.

Mit brasilianischer Musik assoziiert man Bossa und Samba. Musik jedenfalls von jazzig-lyrischer Laszivität oder afrikanischer Perkussivität. Renato Borghetti indes kommt von einem anderen ethnomusikalischen Planeten: dem südbrasilianischen Rio Grande do Sul, der Heimat der Gauchos, der südamerikanischen Cowboys, die musikalisch mehr mit dem benachbarten Argentinien teilen und unverwechselbare Formen wie den Chamamé, den Chacarera oder die Milonga hervorgebracht haben. Der charismatische Gaúcho ist eines jener musikalischen Unikate, die lokale Traditionen mit der Muttermilch aufgesogen, individuell weiterentwickelt und mit weiteren Formen (wie Tango, Jazz und kammermuikalischen Elementen) durchsetzt haben.

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